Krebsbehandlung in einer Arztpraxis? 

 

Die Behandlung von Tumorerkrankungen hat sich in den vergangenen Jahren sehr stark weiterentwickelt. Die verschiedenen Behandlungsverfahren erforderten noch bis vor wenigen Jahren häufig eine Krankenhausbehandlung. Heute ist in der Regel eine ambulante Behandlung möglich. 

 

Die ambulante Behandlung bietet viele Vorteile: Sie als Patient sind in Ihrer gewohnten Umgebung und müssen nicht auf den Kontakt zu Familie und Freunden verzichten. 

 

Es gibt bei der ambulanten Therapie einige organisatorische Belange zu berücksichtigen. So werden z.B. Fahrten zur ambulanten onkologischen Behandlung, z.B. mit dem Taxi oder mit dem eigenen PKW, in der Regel von den Krankenkassen bezahlt. Für eventuell erforderliche Zusatzuntersuchungen (CT, Röntgen etc.) stehen Praxen und Kliniken in der Umgebung zur Verfügung. 

 

 

Ihre Ärzte

 

Wir legen großen Wert darauf, dass Sie als Patient immer den gleichen behandelnden Arzt als festen Ansprechpartner haben. Wir sind Fachärztinnen/Fachärzte für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie mit langjähriger Berufserfahrung im stationären und ambulanten Bereich. Wir verfügen außerdem über einige Zusatzqualifikationen (z.B. Fachkunde Rettungsdienst, Transfusionsverantwortlicher, Sonographie). 

 

In Notfällen stellen wir für Sie eine Rund-um-die Uhr-Erreichbarkeit sicher. Falls Sie ein dringendes Anliegen haben, können Sie Ihren behandelnden Arzt auch außerhalb der Sprechstundenzeiten jederzeit telefonisch erreichen! Die Telefonnummern finden Sie auf der Rückseite Ihres Patientenpasses. 

 

 

 

Der erste Termin

 

Wenn Sie zum ersten Mal bei uns sind, hilft es uns sehr, wenn Arztbriefe und Befundkopien aktueller Untersuchungen schon vorhanden sind. Falls möglich, sollten diese Unterlagen schon einige Tage vor Ihrem Termin zu uns geschickt werden. Andernfalls sollten Sie die Befunde zum Termin mitbringen. Wenn Sie kürzlich in stationärer Behandlung waren und einen Entlassungsbrief bekommen haben, bringen Sie diesen bitte ebenfalls mit. 

 

Eine Tumorbehandlung braucht meist eine gewisse Vorbereitungszeit. Deshalb dient der erste Termin vorwiegend zum gegenseitigen Kennenlernen und zur Vorbereitung der Behandlung. Oft sind auch vor Behandlungsbeginn zusätzliche Untersuchungen (Blutentnahmen, Röntgenuntersuchungen) erforderlich, die wir bei Ihrem ersten Termin gemeinsam planen und besprechen. Die eigentliche Therapie beginnt dann meist zu einem zweiten Termin. 

 

 

 

Chemotherapie

 

Unter Chemotherapie versteht man in der Onkologie die medikamentöse Behandlung einer Tumorerkrankung mit Zytostatika. Zytostatika sind Medikamente, die sich auf verschiedene Weise auf die Zellteilung auswirken und somit bösartige Zellen bekämpfen können. 

 

Oft werden aber bei dem Wort „Chemotherapie“ negative Assoziationen geweckt. Dies liegt manchmal an befürchteten Nebenwirkungen, manchmal aber auch an der Erkrankung, für die diese Medikamente eingesetzt werden. Grundsätzlich gilt aber: die meisten Chemotherapien können ambulant erfolgen, und mit entsprechenden vorbeugenden Maßnahmen sind die Therapien auch verträglich. Die genaue Wirkungsweise, die Art der Verabreichung sowie die möglichen Nebenwirkungen und deren Vorbeugung erläutern wir Ihnen im persönlichen Gespräch ausführlich. 

 

 

 

"Zielgerichtete" Therapie

 

Als „zielgerichtete Therapien“ (engl. targeted therapies) bezeichnet man in der Hämatologie und Onkologie eine medikamentöse Behandlung, die spezifische Eigenschaften von Tumorzellen gezielt angreift. Anders als Zytostatika, die sich generell auf die Zellteilung auswirken, blockieren gezielte Therapien Strukturen in den kranken Zellen, die für deren Wachstum nötig sind. 

 

Ein Beispiel hierfür ist das sog. „Philadelphia-Chromosom“, das bei einer bestimmten Leukämieform, aber nicht in gesunden Blutzellen vorkommt. Blockiert man das Produkt dieses Philadelphia-Chromosoms, werden gezielt die Leukämiezellen im Knochenmark des Patienten bekämpft. Die gesunden Blut- und Knochenmarkzellen werden hierbei nicht oder nur gering beeinträchtigt. 

 

Nicht für alle Krankheiten in der Hämatologie und Onkologie gibt es solche Therapien. Auch die individuelle Situation des Patienten (z.B. Begleiterkrankungen, Vorbehandlungen) spielt bei der Auswahl der Therapie eine wichtige Rolle. 

 

Zielgerichtete Therapie werden, je nach Medikament, als Infusion, als Injektion oder auch in Tablettenform verabreicht. Je nach Erkrankung werden diese Medikamente mit einer zytostatischen Therapie (Chemotherapie) kombiniert.